Was ist eine Demenz?

Der Begriff „Demenz“ wird im Alltag häufig verwendet – oft mit Aussagen wie: „Ach, der ist doch dement“ oder: „Sie hat Alzheimer“. Doch was genau steckt dahinter?

Demenz ist nicht gleich Demenz.

Hinter dem Begriff verbirgt sich keine einzelne Erkrankung, sondern ein Symptomenkomplex, der bei verschiedenen Erkrankungen auftreten kann – die bekannteste davon ist die Alzheimer-Krankheit. Doch nicht jede Vergesslichkeit im Alter ist gleich eine Demenz, und auch eine Depression kann ähnliche Symptome hervorrufen.

Typische Anzeichen einer Demenz

Zu Beginn sind meist das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit betroffen. Im weiteren Verlauf kann es zu zunehmenden Schwierigkeiten mit Aufmerksamkeit, Sprache, Orientierung und Denkvermögen kommen. Auch Persönlichkeitsveränderungen und emotionale Begleiterscheinungen wie Angst, Unruhe oder Rückzug sind möglich.

👉 Die wichtigsten Merkmale im Überblick:

  • Gedächtnisstörungen über mindestens 6 Monate.
  • Verlangsamtes Denken und eingeschränktes Urteilsvermögen.
  • Orientierungsschwierigkeiten

Situativ: Was soll ich machen? Was wird von mir erwartet?

Zeitlich: Vergangenes und Neues werden zu einer neuen Zeit. Uhrzeit spielt keine Rolle.

Örtlich: Räumlichkeiten, die eigentlich bekannt sind, werden nicht mehr erkannt.

Zur Person: Ich bin nicht mehr die, die ich mal war.

  • Veränderungen in der Kommunikation und im sozialen Verhalten.
  • Beeinträchtigung alltäglicher Fähigkeiten im späteren Verlauf (z. B. Verwechseln von Kleidungsstücken oder die Zahnbürste wird für die Haare benutzt).

👉 Formen der Demenz

  • Alzheimer-Demenz ca. 60 % (Schädigung der Nervenzellen durch Eiweißablagerungen)
  • Vaskuläre Demenz ca. 20–25 % (Gefäßerkrankungen, z. B. Schlaganfall)
  • Mischformen
  • Frontotemporale Demenz (Morbus Pick)
  • Lewy-Körperchen-Demenz
  • Korsakow-Syndrom (z. B. durch Alkoholmissbrauch verursacht)

Je nach Form zeigen die Menschen unterschiedliche Verhaltensweisen:

Während bei der Lewy-Körperchen-Demenz Halluzinationen auftreten können, fällt die frontotemporale Demenz oft durch verändertes Sozialverhalten auf. Beim Korsakow-Syndrom bleibt das Langzeitgedächtnis häufig erhalten, obwohl das Kurzzeitgedächtnis stark beeinträchtigt ist. Die Alzheimer-Demenz zeichnet sich eher durch einen schleichenden Verlauf aus, während sich die Symptome bei einer vaskulären Demenz schnell zeigen.

➡️ Mein Tipp: Lassen Sie erkennbare Symptome unbedingt ärztlich abklären!

Demenz ist mehr als bloße Vergesslichkeit – sie betrifft das Denken, Fühlen, Handeln und Erleben eines Menschen in vielen Bereichen. Eine frühzeitige und genaue Diagnose kann helfen, den Verlauf besser zu verstehen, Betroffene gezielt zu unterstützen und Lebensqualität zu erhalten.

Nicht selten leiden Menschen mit Demenz zusätzlich an Depressionen, die behandelbar sind. Manchmal verursacht auch Stress Symptome wie Vergesslichkeit. Auch deshalb ist eine sorgfältige ärztliche Abklärung besonders wichtig. Dabei spielen auch die Beobachtungen der Angehörigen eine entscheidende Rolle.

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Mehr Infos zum Thema Demenz erhalten Sie bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.

👉 Ausblick auf den nächsten Newsletter

Im kommenden Newsletter werfen wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Phasen der Demenz. Dabei erläutern wir, wie sich die Erkrankung in den verschiedenen Stadien äußert und worauf es im Umgang mit betroffenen Menschen jeweils besonders ankommt.